Kitas



Kitas
Foto: naumoid/gettyimages

Die Zahl der Kinder, die schwimmen können, nimmt deutschlandweit ab. Grundschullehrer*innen und sogar Lehrer*innen weiterführender Schulen berichten von sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus in den Klassen, was die lehrplangerechte Durchführung des Schwimmunterrichts zu einer kaum durchführbaren Aufgabe macht. Umso wichtiger ist es, die Kinder bereits in der Kita für das Element Wasser zu begeistern und die Wassergewöhnung aller Kinder sicherzustellen.

Was versteht man unter Wassergewöhnung in der Kita?

Kinder im Kindergartenalter können in der Regel das sichere Schwimmen noch nicht erlernen, da die entwickelten und vorhandenen koordinativen Fähigkeiten sowie die zu erlernende Atemtechnik ein „Sich-über-Wasser-Halten“ noch nicht zulassen. Unter Wassergewöhnung in der Kita wird das erste spielerische „Sich-vertraut-machen“ mit dem Element Wasser verstanden. Es handelt sich dabei nicht um einen Schwimmkurs.

  • Kinder erlernen den Umgang mit Wasser und die Rücksichtnahme auf andere
  • Spaß und ausgelassener Aufenthalt im Wasser
  • Abbau von Furcht und hemmendem Respekt vor dem Element Wasser
  • Spielerische Sammlung von Erfahrungen mit den Eigenschaften des Wassers (z.B. Auftrieb erfahren)
  • Interaktion mit dem Medium Wasser (z.B. Luft anhalten, Blubbern, Gleiten, Tauchen)
  • Grundstein für den späteren Umgang mit Wasser und Motivation für die große Aufgabe: Schwimmen lernen

Wassergewöhnung und Wasserbewältigung sind wichtige Voraussetzungen zum Erlernen des Schwimmens.

Wie kann die Wassergewöhnung in der Kita aussehen?

1. Spielerische Elemente zur Wassergewöhnung: Kinder erlernen durch einfache Bewegungen im Wasser (Hüpfen, Springen, durchs Wasser gehen) mit der Kälte, dem Widerstand und dem Auftrieb umzugehen.

2. An Wasserspritzer gewöhnen: Kinder sind oft schreckhaft, wenn sie Wassertropfen abgekommen, weshalb sie lernen müssen mit der Nässe umzugehen.

3. Die Mundatmung lernen: Mit verschiedenen „Pust-Spielen“ lernen Kinder im Wasser durch den Mund auszuatmen.

4. Tauchspiele:  Mit dem Kopf unter Wasser tauchen ist die wohl größte Herausforderung für Kinder.

Anbindung Schwimmfit an das kitafit-Programm

Das Konzept Schwimmfit – Sicher schwimmen in Stuttgart dockt an das kitafit Programm an. Ziel ist es, Erzieher*innen in interessierten Einrichtungen, zu motivieren die Wassergewöhnung fest in den Kitaalltag zu integrieren. Hierfür sind folgende Maßnahmen geplant:

1. Aufzeigen der Möglichkeiten ein Schwimmbad zu nutzen

Der Weg ins Bad ist oft näher und günstiger als gedacht, daher sollen die Kitas beraten werden, wie sie möglichst einfach und sicher ein Bad erreichen können. Weitere Informationen gibt es in der Broschüre der DGUV "Wassergewöhnung in Kindertageseinrichtungen".

2. Rent a Schwimmtrainer*in

Kitas können Unterstützung durch qualifizierte Schwimmlehrer*innen bei der Umsetzung der Wassergewöhnung bekommen. Die Kosten werden übernommen.

3. Ausbildung zur/m Rettungsschwimmer*in

Unterstützt durch die DLRG sollen Kurse speziell für interessierte Erzieher*innen angeboten werden, um diese zum/r Rettungsschwimmer*in auszubilden.

4. Wassergewöhnung in der Kita

Die Wassergewöhnung direkt in der Kita erfährt einen hohen Stellenwert, da der bestmögliche Zeitraum für das Erlernen des Schwimmens die Zeit zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr ist. Ziel ist es durch die Maßnahmen der Wassergewöhnung, den Weg der Kinder zum erfolgreichen Ablegen des Seepferdchens in der ersten Klasse zu verkürzen.

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